Ich vermute auch einen Tippfehler - oder Bildungslücken beim Redakteur.
Das wäre so ungewöhnlich nicht, auch der
zugrundeliegende Artikel des Fraunhofer Instituts ist von einem wissenschaftlichen Fußgänger verfasst worden.
Das habe ich leider schon früher feststellen müssen.
Da schreibt zum Beispiel das Fraunhofer Institut über
Recycling von Seltenen Erden aus den Akkus der E-Autos. Kleiner Schönheitsfehler: Die Akkus der E-Autos enthalten keine Metalle der Seltenen Erden.
Ich hatte das reklamiert und um Klarstellung gebeten, das war im Juni dieses Jahr:
Betreff: Seltene Erden in Akkus von E-Autos
Sehr geehrte Damen und Herren,
in folgendem Artikel
Diskussion zu Seltene Erden
schreiben Sie in der Einleitung, dass Seltene Erden unter anderem in Akkus von E-Autos verwendet werden.
Da ich mich gerne auf Aussagen des Fraunhofer Instituts als seriöse Quelle berufe und daraus zitiere, wüsste ich gerne welche Metalle der Seltenen Erden in Akkus für Elektroautos Verwendung finden.
Der Hauptartikel beschäftigt sich vorwiegend mit der Kreislaufwirtschaft.
Beim Recycling von Batterien werden Seltene Erden nicht erwähnt, beim Recycling von Magneten dafür umso mehr, hier insbesondere Neodym.
Deshalb meine Bitte um Aufklärung, ob, welche und in welchen Mengen Seltene Erden für Akkumulatoren von Elektroautos verarbeitet werden.
Gerne höre ich von Ihnen.
Mit freundlichen Grüßen,
Anhand des Email Verlaufs kann man feststellen, wie mehr oder weniger ratlos mein Ansinnen von Schreibtisch zu Schreibtisch weiter gereicht wurde, bis es tatsächlich bei einem befassten Wissenschaftler gelandet ist. Der hat mir sogar mit einer Richtigstellung geantwortet:
Lieber Herr Wolf,
da hat wohl jemand der seriösen Quelle meine Zitate etwas freizügig interpretiert.
Es ist richtig, so wie Sie schreiben:
"Beim Recycling von Batterien werden Seltene Erden nicht erwähnt, beim Recycling von Magneten dafür umso mehr, hier insbesondere Neodym."
Kein Metall der Seltenen Erden finden in Akkus für Elektroautos Verwendung.
In den leistungsstärksten Elektro-Motoren kommen Sie zum Einsatz - als NdFeB.
Und da wir in unserem ZDR-EMIL (Zentrum für Demontage der Elektromobilität) Recycling-Prozesse und Kreislaufkonzepte sowohl für die Batterien, als auch die E-Motoren, aber auch die Brennstoffzellen entwickeln, ist da offensichtlich etwas leicht missverständlich formuliert worden.
Ich hoffe, ich konnte Ihnen weiterhelfen. Falls nicht, melden Sie sich gerne noch mal bei mir.
Beste Grüße und eine gute Woche,
PD Dr. habil. Benjamin Balke-Grünewald
Nun, die Aussage war mir nicht neu. Ich wollte sie nur bestätigt - und vor allem in dem verlinkten Artikel korrigiert haben.
Da steht aber heute noch der Unfug von den Seltenen Erden in E-Auto Akkus drin.
Fazit: Geschrieben wird viel. Da lesen wir von brieftaschengroßen Wunderakkus, die 8000km Reichweite versprechen, weniger kosten als ein Kasten Oettinger und in 30 Sekunden an jeder Haushaltssteckdose vollgeladen sind.
Tatsächlich bewegt sich sehr viel in Sachen E-Mobilität und täglich gibt es Verbesserungen. Es gibt aber auch physikalische Grenzen, die die besten Wissenschaftler der Welt nicht überspringen können.
Dazu zähle ich auch die Nummer mit dem Gleitstrom.