Was man auch nicht vergessen darf: die Marketing-Abteilungen und wirtschaftlichen Interessen der Automobilfirmen. Die können und wollen ja ihre Produktion nicht von heute auf morgen auf reine E-Autos umstellen, sondern weiterhin ihre ausentwickelten und lukrativen Verbrenner-Modelle verkaufen. Damit wird halt - im Moment noch - Geld verdient. Klar das die vermeintlichen Vorteile von Verbrennern hier noch angepriesen werden und in bare Münze umgewandelt werden.
Bei weltweit operierenden Auto-Firmen (und das dürften die meisten der Konzerne sein), spielt natürlich noch die Überlegung eine Rolle, dass nicht überall auf der Welt eine Ladeinfrastruktur vorhanden oder ausgebaut ist, was die Einführung von reinen E-Autos dort quasi unmöglich macht.
Voraussichtlich wird es in den Industrienationen relativ schnell mit der Umstellung auf reine E-Fahrzeuge gehen, die Verbrenner werden aber sicher nicht aussterben und in Schwellen- und Entwicklungsländer geliefert werden. Aus meiner Sicht wird das auch ein Bereich sein, in dem Dacia aktiv sein wird. Für den restlichen Markt - vor allem in den Ländern der EU - wird es aber auch reine E-Autos von Dacia geben.
Ich gehe davon aus, dass wir in 5-8 Jahren dann auch sowas wie einen reinen E-Sandero bekommen werden - evtl. auf der Basis der heutigen Zoe z.B. Wir werden sehen.
Der Widerstand gegen die "grüne" Politik kommt sicher daher, dass es derzeit vor allem an den Geldbeutel der Bürger geht, woran die Corona- und Ukraine-Lage sicher ein Großteil der Ursachen ist. Letztendlich ist ein Umstieg raus aus fossilen Energien aber ohne Alternative und hätte schon damals in den 70er Jahren, zu Zeiten der Ölkrise angegangen werden sollen. Denn wie sehen denn die Alternativen aus? Eher schlecht.
Es ist einfach schwierig, dies und andere Zusammenhänge der Bevölkerung klar zu machen. Vor allem wenn man - wie ich gestern Abend - die Stammtischparolen von vermeintlich aufgeklärten Menschen zu hören bekommt. Zum einen kann ich die Sorgen verstehen, zum andern verurteile ich die Kurzsichtigkeit. Die Politik hat es hier - gerade in der jetzigen Situation - nicht leicht. Und ich bezweifle, dass es irgendeine Partei "besser" machen würde und könnte. In der Opposition kann man gut schreien und anklagen, man ist ja nicht in der Verantwortung. Hier wäre ein großer Konsens - parteiübergreifend - hilfreich. Aber solange Wählerstimmen und Lobbyarbeit wichtiger ist, als die Zukunft des Landes oder der Welt, wird sich da sicher nicht bewegen. Und das betrifft nicht nur unser Land, sondern gilt weltweit.
Es bleibt die Hoffnung, dass die nachfolgenden Generationen weit- und einsichtiger sind und wir und die vorangegangenen Generationen nicht dafür gesorgt haben, dass keine "Verbesserung" der aktuellen Situation mehr möglich ist.