Ladeziegel fest verdrahten = "Wallbox-light"

[Hans]

Ich habe das Forum gerade durchsucht aber nichts passendes gefunden.

Hat von Euch jemand eventuell schon mal den SchuKo-Stecker eines Ladeziegels entfernt und ihn fest an eine Stromverteilung angeschlossen?
In dem Stecker gibt es ja einen Temperatursensor, den man dann irgendwie ersetzen müsste.
Wäre es eine Möglichkeit, den Widerstand des Sensors bei Raumtemperatur zu prüfen und dann einen entsprechenden Widerstand zu installieren?

Bisher lud ich immer mit einem Ladeziegel an einer Steckdose in der Garage.
Da begrenzte ich halt immer die Ladeleistung, um die Installation nicht zu stressen.
Nach Erhalt des zusätzlichen Ladeziegels habe ich nun vor, einen im Außenbereich fest zu installieren.
Dort ist bereits eine wasserdichte Anschlussmöglichkeit vorhanden, in dem ich auch den kompletten Ladeziegel unterbringen könnte.
Das Kabel bis zum Hauptverteiler wäre 8m lang mit 2,5mm² Querschnitt.
Also eigentlich gute Voraussetzungen, um mit 16A laden zu können.

 

[fraggl]

Never change a running system...warum rumbasteln? Wenn der Temperatursensor im Stecker des Ladeziegels da ist, dann würde ich einfach eine gute Steckdose nehmen und gut ist.
So habe ich das auch schon seit 1,5 Jahren im Einsatz. Ladeziegel in einem kleinen wetterfesten Schaltschrank, sogar an normaler Schuko-Steckdose und funktioniert einwandfrei. Da wird bei 10A auch nichts heiß.

 

[Schwieb_Erdinger]

Ich verstehe den Sinn dahinter irgendwie nicht. Warum nicht einstecken?
Mit 2,5quadrat wird da doch nix zu heiß.
Einfach ne ordentliche Steckdose nehmen

 

[Don Spring]

@Hans
Sicher das du einen Widerstand drin hast? Das haben eigentlich nur die teuren.
Sollte einer drin sein, merkst du das beim Durchschneiden, weil dann noch 2 weitere Adern in der Leitung sein müssten.
Den Widerstand kannst du dann einfach mit einem Multimeter messen und dann einen ähnlichen Widerstand von Conrad oder anderen zwischen die beiden Adern klemmen, löten oder was auch immer.

Ich verstehe den Sinn dahinter irgendwie nicht. Warum nicht einstecken?
Mit 2,5quadrat wird da doch nix zu heiß.
Einfach ne ordentliche Steckdose nehmen

Der Sinn ist wenn etwas dauerhaft stecken bleibt, ist es besser angeklemmt, gerade bei hohen Strömen.
Ich hab Steckdosen gesehen in denen Waschmaschine dauerhaft gesteckt haben die nur die Steckdose mit 2kW belastet haben die war schwarz und verschmorrt.
Das lässt sich durch einen ordentlichen Festanschluss umgehen.

 

[Tom ate]

Also hier steht was dazu: Diskussion zu Dacia-Ladeziegel: Camping statt Schuko

Im Prinzip schreibt @Kiokai , dass er den Sensor im alten Stecker weiterverwendet hat, indem er die beiden Sensorleitungen nach dem Abschneiden wieder verband - der Stecker hängt dann halt irgendwo noch mit herum, mit einziger Funktion des Temperatursensors...

 

[Don Spring]

@Hans
Wollte ich noch ergänzen, kann auch sein das du Null Ohm misst. Dann ist es kein temperaturveränderlicher Widerstand sondern ein Thermokontakt. Dann braucht man die beiden Adern nur zu verbinden.

 

[Hans]

Perfekt!
Vielen Dank Euch!
Das sieht dann zwar etwas merkwürdig aus - aber die Weiterverwendung des Steckers als Sensor macht am meisten Sinn.

 

[Kernreiter]

Dann ist der Sensor aber überhaupt nicht mehr da wo er fühlen soll.

 

[bruder-maert]

Naja, die überwachenswerte Problemstelle ist ja dann nicht mehr vorhanden.
Ebenso wie die dreijährige Garantie...

 

[Hans]

Dann ist der Sensor aber überhaupt nicht mehr da wo er fühlen soll.

Ich bin dankbar für jeden Hinweis, vor allem in Bezug auf Sicherheit.

Aber wenn ich die stromführenden Kabel des Ladeziegels mit der Versorgungsleitung über zb WagoKlemmen verbinde, ist es ja eigentlich vergleichbar mit einem kräftigen, fest installierten Verbraucher?
Die fest angeklemmte Leitung unseres 3kW-WarmwasserHeizstabs oder die Anschlüsse unseres Elektroherds sind auch nicht temperaturüberwacht.

 

[Tom ate]

Exakt. Eigentlich deutet das reine Vorhandensein eines Sensors schon darauf hin, dass eine Schuko-Verbindung für eine solche Anwendung ggf. unterdimensioniert ist...

Eine fest angeschlossene Wallbox hat ja auch keinen Sensor im Anschlusskabel. Einfach weil der unnötig wäre.

 

[Gast1873]

Also hier steht was dazu: Diskussion zu Dacia-Ladeziegel: Camping statt Schuko

Im Prinzip schreibt @Kiokai , dass er den Sensor im alten Stecker weiterverwendet hat, indem er die beiden Sensorleitungen nach dem Abschneiden wieder verband - der Stecker hängt dann halt irgendwo noch mit herum, mit einziger Funktion des Temperatursensors...

dann hatte ich mich missverständlich ausgedrückt: Neben den normalen Farben Braun (L) Blau (N) und grüngelb (PE) gab es noch zwei dünne Sensorleitungen (orange und violett) die im abgeschnittenen Stecker mit dem dort vergossenen NTC verbunden waren. Es gab noch eine sehr dünne weiße Leitung, als Fülldraht (reine Plaste ohne Kupfer/nicht leitfähig). Im neuen Schukostecker habe ich die orange und violette Leitung verbunden und isoliert untergebracht. Ein richtiges Gewürge, aber einen Adapter/Zwischenstecker (Schweiz auf Schuko) wollte ich nicht verwenden. Bis heute keine Probleme trotz dauergesteckten Ladeziegel im Carport, der rein PV-überschussgesteuert, den Spring meiner Frau lädt.

 

[Rainer K.]

Ich habe schon mal den Schukostecker an einem Ladeziegel ersetzt, da die beiden Stifte des Steckers leicht verbogen waren und daher der flächige Kontakt in der Steckdose nicht mehr gewährleistet war. Stecker und insbesondere die Stifte waren nach einer Stunde so heiß, dass ich mir die Finger verbrannte beim Verstauen des Ziegels nach einer Ladung mit 16A.
Allerdings hatte mein Ziegel-Stecker keinen Sensor. Nur 3-adriges Kabel.
Da hätte ich mich schön erschrocken, wenn ich da noch Sensorleitungen gefunden hätte beim Abzwicken des alten Steckers...

 

[Tom ate]

…dann hast Du wohl nur einen Essential-Ladeziegel ;-)
Mein Extreme Comfort Plus-Ziegel zeigt sogar im Display die Steckertemperatur an!

 

[Rainer K.]

…dann hast Du wohl nur einen Essential-Ladeziegel ;-)
Mein Extreme Comfort Plus-Ziegel zeigt sogar im Display die Steckertemperatur an!

Verdammt...
Neumodischer Schnickschnack!
Für mein Billigzeug habe ich immer einen Feuerlöscher als backup!
Und ein Verbandpäckchen

 

[wolfgang_k_68]

Ich habe jetzt auch bei einem Ladeziegel den Stecker abschneiden und den Ladeziegel direkt mit dem Stromnetz verbinden lassen. Dieser Ladeziegel ist nicht der serienmäßige, sondern einer, bei dem man von Hand zwischen 10 und 16A wechseln kann. Ich hatte mir zunächst eine Steckdose montieren lassen, von der mir der Elektriker zusicherte, sie vertrage dauerhaft 16A. Trotz beträchtlicher Erwärmung war das über ein Jahr lang so (zumal ich nur dann mit 16A geladen habe, wenn es nötig gewesen ist), bis ich beobachtete, dass die Steckdose beim Laden mit 16A anfing zu schmelzen. Der Elektriker sagte, diese hänge mit Verschleiß der Steckdose zusammen: Die Metallklauen, die die Stifte des Steckers umklammern, werden im Laufe der Zeit lahm, so dass minimale Zwischenräume zwischen Stecker und Steckdose entstehen, der Übergangswiderstand steige und damit auch die Temperatur in die Höhe gehe. Ein zweiter Elektriker bestätigte mir die Erklärung und schlug auch die gleiche Lösung vor: Umstellen auf Campingstecker (blau). Ich schlug eine andere Idee vor: nämlich den direkten Anschluss ganz ohne Stecker, mit einem lastfähigen Hauptschalter dazwischen. Damit ist der Ladeziegel zu einer festen Wall-Box geworden. Der Hauptschalter kann bis zu 20A und bleibt äußerlich vollkommen kühl. Beim Umbau zeigte sich, dass der Zustand der Steckdose bedenklicher war als bislang angenommen. Es war also höchste Zeit. Ich habe für unterwegs auch noch den Serien-Ladeziegel und weiß jetzt, weshalb der auf 10A begrenzt ist (wenngleich man mir bei Dacia mal gesagt hat, wenn der Ziegel eine go-green-Schuko-Steckdose erkenne, könne er auch auf 16A gehen). Bin mit der neuen Lösung erst einmal sehr zufrieden. Ich hoffe, dass das so bleibt.

 

[Martin Adler]

Ich habe schon mal den Schukostecker an einem Ladeziegel ersetzt, da die beiden Stifte des Steckers leicht verbogen waren und daher der flächige Kontakt in der Steckdose nicht mehr gewährleistet war. Stecker und insbesondere die Stifte waren nach einer Stunde so heiß, dass ich mir die Finger verbrannte beim Verstauen des Ziegels nach einer Ladung mit 16A.
Allerdings hatte mein Ziegel-Stecker keinen Sensor. Nur 3-adriges Kabel.
Da hätte ich mich schön erschrocken, wenn ich da noch Sensorleitungen gefunden hätte beim Abzwicken des alten Steckers...

Naja, nach meinem Gefühl ist eine feste Installation die sicherste.

Das Problem mit der Verunsicherung und der Wärmeentwicklung hatte ich auch. Ich bin jedoch bei der ursprünglichen Technik geblieben.

Zunächst einmal habe ich die Jung Steckdose durch eine von Legrand für Elektrofahrzeuge ersetzt:

https://www.amazon.de/gp/product/B01N9D3F9D/ref=ppx_yo_dt_b_search_asin_title?ie=UTF8&psc=1

Nachdem nach dem Laden der Originalstecker des Ziegels noch immer knapp heiß wurde, entschloss ich mich dazu, auch den Stecker gegen einen von Mennekes ohne Temperaturfühler auszutauschen:

Mennekes (10841) Schuko-Stecker, grün Elektroshop Wagner

Mennekes (10841) Schuko-Stecker, grün von Mennekes in der Rubrik Installationsmaterial, Steckvorrichtungen, Schuko Stecker & Kupplungen - Schraubkontakt mit doppeltem Schutzleiter nach deutscher und französisch/belgischer Norm mit Kabelknickschutz für Leitungen bis 3 x...

www.elektroshopwagner.de

Diese Kombination scheint mir seit vier Monaten ideal zu sein, weil die Erwärmung beim 16A Laden fast gleich Null ist. Nach meinem Gefühl hat sich diese nicht kleine Investition rentiert, weil sie mir einerseits Sicherheit gibt und ich andererseits die Flexibilität nicht verloren habe.

 

[Hans]

Ich habe jetzt auch bei einem Ladeziegel den Stecker abschneiden und den Ladeziegel direkt mit dem Stromnetz verbinden lassen. Dieser Ladeziegel ist nicht der serienmäßige, sondern einer, bei dem man von Hand zwischen 10 und 16A wechseln kann. Ich hatte mir zunächst eine Steckdose montieren lassen, von der mir der Elektriker zusicherte, sie vertrage dauerhaft 16A. Trotz beträchtlicher Erwärmung war das über ein Jahr lang so (zumal ich nur dann mit 16A geladen habe, wenn es nötig gewesen ist), bis ich beobachtete, dass die Steckdose beim Laden mit 16A anfing zu schmelzen. Der Elektriker sagte, diese hänge mit Verschleiß der Steckdose zusammen: Die Metallklauen, die die Stifte des Steckers umklammern, werden im Laufe der Zeit lahm, so dass minimale Zwischenräume zwischen Stecker und Steckdose entstehen, der Übergangswiderstand steige und damit auch die Temperatur in die Höhe gehe. Ein zweiter Elektriker bestätigte mir die Erklärung und schlug auch die gleiche Lösung vor: Umstellen auf Campingstecker (blau). Ich schlug eine andere Idee vor: nämlich den direkten Anschluss ganz ohne Stecker, mit einem lastfähigen Hauptschalter dazwischen. Damit ist der Ladeziegel zu einer festen Wall-Box geworden. Der Hauptschalter kann bis zu 20A und bleibt äußerlich vollkommen kühl. Beim Umbau zeigte sich, dass der Zustand der Steckdose bedenklicher war als bislang angenommen. Es war also höchste Zeit. Ich habe für unterwegs auch noch den Serien-Ladeziegel und weiß jetzt, weshalb der auf 10A begrenzt ist (wenngleich man mir bei Dacia mal gesagt hat, wenn der Ziegel eine go-green-Schuko-Steckdose erkenne, könne er auch auf 16A gehen). Bin mit der neuen Lösung erst einmal sehr zufrieden. Ich hoffe, dass das so bleibt.

Exakt das waren meine Bedenken und daher rührte der Gedanke des Festverdrahtens.

Je nach Steckdosentyp sind zwischenzeitliche und kurze 16A-Ladungen schon akzeptabel.
Aber jede größere Erwärmungen der „umklammernden Federn“ in der Steckdose lässt deren Spannkraft geringer werden.
Und je geringer die Federkraft
> umso größer der Übergangswiderstand
> folgend umso höher die Temperatur
> folgend umso geringer die Federkraft
Usw.
Was 1-2Jahre nach einer tiptop-Lösung aussah, kann dann relativ zügig nicht mehr gut aussehen.

Deswegen schaue ich mir die SchuKo des dauerhaft gesteckten Ziegels alle 1-2Wochen an.
Bei Festverdrahtung (oder wie andere mit CampingStecker) kann man sich das dann sparen.

 

[Lodgy]

Naja, nach meinem Gefühl ist eine feste Installation die sicherste.

Das Problem mit der Verunsicherung und der Wärmeentwicklung hatte ich auch. Ich bin jedoch bei der ursprünglichen Technik geblieben.

Zunächst einmal habe ich die Jung Steckdose durch eine von Legrand für Elektrofahrzeuge ersetzt:

https://www.amazon.de/gp/product/B01N9D3F9D/ref=ppx_yo_dt_b_search_asin_title?ie=UTF8&psc=1

Nachdem nach dem Laden der Originalstecker des Ziegels noch immer knapp heiß wurde, entschloss ich mich dazu, auch den Stecker gegen einen von Mennekes ohne Temperaturfühler auszutauschen:

Mennekes (10841) Schuko-Stecker, grün Elektroshop Wagner

Mennekes (10841) Schuko-Stecker, grün von Mennekes in der Rubrik Installationsmaterial, Steckvorrichtungen, Schuko Stecker & Kupplungen - Schraubkontakt mit doppeltem Schutzleiter nach deutscher und französisch/belgischer Norm mit Kabelknickschutz für Leitungen bis 3 x...

www.elektroshopwagner.de

Diese Kombination scheint mir seit vier Monaten ideal zu sein, weil die Erwärmung beim 16A Laden fast gleich Null ist. Nach meinem Gefühl hat sich diese nicht kleine Investition rentiert, weil sie mir einerseits Sicherheit gibt und ich andererseits die Flexibilität nicht verloren habe.

Sorry, 113€ für *eine* Legrand-Steckdose ist leider schlicht Wucher
8,14€ für den Mennekessind dagegen okay, weil bis 2,5mm² geklemmt werden können.

 

[Martin Adler]

Sorry, 113€ für *eine* Legrand-Steckdose ist leider schlicht Wucher
8,14€ für den Mennekessind dagegen okay, weil bis 2,5mm² geklemmt werden können.

Im Prinzip hast du recht. Erfüllt es längerfristig seinen Job, halte ich es für akzeptabel. Tut es das nicht, halte auch ich es für Wucher; in dem Fall werde ich mich wieder hier melden.