Ich bin seit Jahrzehnten maximal dafür, die Verbrennung von fossilen Energieträgern zu senken.
Aber die Umsetzung und Überprüfung im Eigenheim ist nicht trivial:
Wir haben noch eine Ölheizung (für die Nacht und bei längerer Abwesenheit), eine 15kWp-PV und einen wasserführenden Scheitholzofen.
Unser Energiemix der Wärmeerzeugung im Jahr 2022 war 12% FossilEnergie (Heizöl) und 88% regEnergie (14% PV und 74% Scheitholz aus der Umgebung).
Der regenerative Anteil im EnergieMix im Stromnetz in Deutschland lag 2022 bei durchschnittlich 50%.
Also… aktuell wären wir in unserem altem Haus trotz Ölheizung eigentlich regenerativer unterwegs als mit Wärmepumpe.
Was aber, wenn ich mir beim Bäume schneiden ein Bein breche oder ähnliches und dann den Holzofen während eines Winters nicht betreiben kann?
Dann würden wir auf 86% fossile Energieträger angewiesen sein.
Ist echt nicht einfach in der Umsetzung und Prüfung.
Da Scheitholz als regenerativ gilt ist die Sache bei dir so in Ordnung.
Die 65%- Regelung ist doch in Ordnung. Natürlich kann man nicht im Detail taggenau kontrollieren, das kann auch unmöglich durchgesetzt werden, das ist auch nicht politisch gewollt.
Es muss natürlich genügen, wenn, wir nehmen dein Beispiel, ein Ofenbauer/Heizungsbauer/Schornsteinfeger/Energieberater die Angaben bestätigt.
In der Praxis wird es Abweichungen in beide Richtungen vom 65%-Ziel geben. Völlige Kontrolle kann es nicht geben, soll es nicht geben, wird es nicht geben. Es hat doch, sobald mehrere Wärmequellen im Spiel sind, jeder Verbraucher ein Interesse am Geld sparen.
Ich selbst leben auch ländlich, habe ne Ölzentralheizung. Dazu einen Holzvergaserofen im Wohnzimmer. PV ist frisch installiert, 5000 KWh mehr Ertrag als ich mit E-Auto verbrauche.
Ich will dann schon ne Wärmepumpe, die soll vor allem das Öl ersetzten. Der Holzvergaser ist für die kalten Tage an denen auch jemand daheim ist. Wenn nur der Hund daheim ist kann das Haus gerne auskühlen auf 14 Grad. Das dauert in unserem Haus bei kalten Winter ganz ohne Heizung länger als 12 Stunden. Komme ich heim dauert es eine Stunde bis im Wohnzimmer angenehme Temperaturen sind. Das überlebe ich mindestens so gut wie jeden Winterspaziergang.
Der Politik muss es um die Heizungsanlagen gehen die 100% fossil betrieben werden. Davon wird ja nicht eine einzige Anlage ab morgen verboten. Es soll aber jede zu erneuernde Anlage eben mindestens 65% regenerativ betrieben werden. Dafür benötigen wir am Tag 1 übrigens nicht eine Kilowattstunde mehr, nach 20 Jahren dann ca. 120 Milliarden KWh. In den 20 Jahren soll auch eine große Kapazität an regenerativen Strom erschlossen werden.
Im Grunde wird das Förderpaket den größten Einfluss auf die Umstellung haben. Lenken kann man natürlich einfach indem man Ölheizungen, die CO"-mäßig am schlechtesten dastehen, am höchsten bezuschusst bei der Umstellung. Der größte Effekt, die höchste Förderung. Umweltaspekt zuerst.
Gaskessel atmosphärisch sind auch "Schrott". Umstellung hoch fördern.
Dazu eine soziale Komponente, einkommensabhängig.
So eine Kombination ist mir am ehesten eingängig.
Aber diese Entscheidung ist Sache der Politik, also mal abwarten was kommt.