Erfahrung Langstrecke

[büffel]

So, mit etwas Zeitverzögerung wollte ich mal was über eine längere Tour erzählen.
Donnerstag Kiel-Berlin, Samstag Berlin-Kiel. Ca. 800 km
Außentemperatur 11 Grad. Frau, Kleinkind und Hund im Auto plus Gepäck.
Hab nen 2023er Spring mit 44 PS. Mit CCS

Ladeplanung habe ich über ChargeMap gemacht. Sehr komfortabel mit vielen Filtermöglichkeiten.

Auf der Hinfahrt mit 100 % los und erster Stop nach 160 Km an einer McDonald's Filiale mit Shell Rechargen. Mäcces passt immer gut, weil Kind nen Spielplatz hat und wir Eltern nen Kaffee trinken und ne Fluppe rauchen. Nach 35 Minuten ging's weiter.
Danach bis Wittstock, wieder McDonald's mit Fastned. Mittagessen. Wollte nur bis 80 laden aber als wir fertig gegessen hatten, waren 100% drin.
Dann durch bis Berlin. Dort an einer Lidl AC bis 100 geladen, die gleich ums Eck ist. Günstig und komfortabel.

Zurück gleiches Spiel, Wittstock und dann aber durch bis Ratzeburg, weil ich noch einkaufen wollte. Dort an einer EnBW bis 90% und weiter nach Hause. Dort mit fast 40% angekommen.

Fahrtdauer mit Ladestopps jeweils 6,5 Stunden. Hab mal auf meiner Google nachgesehen: mit dem Diesel früher haben wir ähnlich lange gebraucht, weil wir mit Kind eh immer Pausen machen.

Verbrauch: 12,6 kW/100 km.

Immer so um die 100 gefahren.

Fazit: völlig problemlose Fahrt. Super günstig. Etwa 15 Euro Ladekosten pro Fahrt.

 

[Springreiter]

Das ist sehr interessant. Bin am Dienstag, 15.10.2024, von Paderborn (NW) nach Malente (SH) gefahren und am 17.10.2024 wieder zurück. Hin bewusst nur Landstraße und zurück fast nur Autobahn.
Der ausführliche Bericht mit allen Daten zu diesem Roadtrip folgt hier demnächst.

 

[Fahrer]

Es ist eigentlich zu Genüge bewiesen, daß Langstrecke mit dem Spring problemlos möglich ist. (Aber nichts gegen die Berichte hier, die sind immer interessant.) Mir geht es jetzt mehr darum die teuren Anbieter zu vermeiden und möglichst günstige Möglichkeiten wahrzunehmen. Jedoch fällt AC für mich aus, da das zu zeitintensiv ist. Für irgendwelche Abos verbraucht der Spring einfach zu wenig und fahre ich nicht oft genug Langstrecken. Da wäre ich noch für jeden Tip offen....Im "Süden" der Republik kann man es immer wieder mal mit Aldi Süd probieren. Leider nehmen die es mit der Wartung ihrer Säulen nicht so ernst und recht oft machen sie nachts den Parkplatz dicht (die Logik erschließt sich mir nicht).

 

[Don Spring]

Na ja, 400km sind sind jetzt wirklich für mich noch keine Langstrecke.
Aber letztendlich ist am Stück, auch bei 600km Schluss.
Oder war einer schon weiter am Stück unterwegs?

 

[bruder-maert]

Ja klar, von unseren gut 800km zur Ostsee und den damit verbundenen Strapatzen habe ich hier irgendwo schon mal berichtet. Wird allen so gehen die meinen sie müssten bei Temperaturen über 30 Grad dem Auto und sich so was abverlangen. Richtig dick erwischt hatte es aber uns selbst da wir beide Covid19 Infektion mit dabei hatten (es ging uns - so wie dem Auto - dreckig) wir wussten nur noch nicht an was es lag.
Nachdem wir die 18 Stunden (incl. ordentlicher Portion Stau) der Heimfahrt verdaut hatten und es uns immer noch mieß ging Tests gemacht - Bingo!

 

[Fahrer]

Ich bin 1200km am Stück gefahren. Im Winter, also auch Minus Grade. Selbst da wird die Akkutemperatur ab, spätestens, dem 5. Ladevorgang kritisch. Für mich ist kritisch ab 44°C. Ab dann habe ich nur noch kurze Ladestopps gemacht, so ca. 20% aufladen und dann fahren. Wird dann halt zeitlich mühsam....Auf der Rückfahrt habe ich dann einmal AC geladen, aber das hat für mich überhaupt nicht gepasst. Wäre aber auf noch so einer Tour klüger ein paar Stündchen an AC zu laden und zu schlafen. Ansonsten: kurz laden-fahren....Leider nützt auch der kälteste Fahrtwind nicht wirklich was zur Abkühlung des Akkus, es ist eher der Zeitfaktor.

 

[Springreiter]

Ich bin 1200km am Stück gefahren.

Mit dem Spring? Wie lange hast du gebraucht?

 

[Fahrer]

Ich glaube ich bin am Nachmittag um ca 17Uhr hier (bei Trier) los, dann die ganze Nacht und ca. 15Uhr in der Nähe Piombino /Italien angekommen. In Deutschland durch Ladesäulenprobleme Umwege und in der Schweiz durch Navifehleinstellung auch Umwege. Rückfahrt bei dickem Schneefall bis zum Gotthardtunnel. Es war ein Abenteuer nach meinem Geschmack. Die Anzahl der Ladungen habe ich nachher nicht mehr gezählt. Anfangs wurde noch euphorisch Buch geführt, aber das schlief dann im wahrsten Sinne des Wortes ein. Erstaunlicherweise waren Ladesäulenprobleme nur in Deutschland. Schweiz hervorragend, wobei ich jetzt nur an der Autobahn war, Italien sind die Säulen zwar schwer zu finden und in den Orten manchmal statt CCS nur AC aber alle haben gut funktioniert.

 

[Mystic]

Ich seh das als generelle Einstellungssache. Pausen mache ich eh alle 2 Stunden und dabei laden mit CCS ist doch in Ordnung. Größte Herausforderung sehe ich im planen, wenn man halbwegs erträglich für bis 60 Cent die kWh laden möchte

 

[Hans]

Alle 2h Pause finde ich auch völlig ok.
„Einstellungssache“ bedeutet halt, das man bei einigermaßen warmen Außentemperaturen trotz 100km/h-Schnitt auf der Autobahn spätestens ab der 2. Schnellladung wirklich lange Pausen einplanen muss.
Für 350km im Sommer und 450-500km im Winter finde ich die Technologie des Spring echt völlig ok.
Aber mein Langstreckenversuch (2 x ~750km an einem Sommerwochenende in 2022) offenbarte mir die persönliche Toleranzgrenze.
Da war ich, aus der Erinnerung, etwa 16h pro Strecke unterwegs.
Das kann man sich auch nur noch schwer mit Hörbüchern, Spaziergängen etc. versüßen…

Bei TagesEtappen mit ~300-350km und zwischenzeitlichen Übernachtungen an schönen Orten ist’s aber - entsprechend meiner Einstellung - sehr angenehm.

 

[bruder-maert]

Ich bin 1200km am Stück gefahren. Im Winter, also auch Minus Grade. Selbst da wird die Akkutemperatur ab, spätestens, dem 5. Ladevorgang kritisch. Für mich ist kritisch ab 44°C. Ab dann habe ich nur noch kurze Ladestopps gemacht, so ca. 20% aufladen und dann fahren. Wird dann halt zeitlich mühsam....Auf der Rückfahrt habe ich dann einmal AC geladen, aber das hat für mich überhaupt nicht gepasst. Wäre aber auf noch so einer Tour klüger ein paar Stündchen an AC zu laden und zu schlafen. Ansonsten: kurz laden-fahren....Leider nützt auch der kälteste Fahrtwind nicht wirklich was zur Abkühlung des Akkus, es ist eher der Zeitfaktor.

Wir haben es bei stehender Luft und Kolonne über dem heißen Asphalt auf 47 Grad C gebracht:

Das war unser vorletzter Ladehalt an dem Tag (der Siebte) , Start war früh vor 9 Uhr.
Trotz Abkühlung der Lufttemperaturen keine merkliche Abkühlung der Zellen.
Danach noch zwei kurze Pausen mit Laden a ca. 3€, Ankunft daheim nach 2 Uhr.

 

[Springreiter]

Dacia Spring 400 km Roadtrip Landstraße vs. Autobahn

Hier die Doku zu meinem Roadtrip nach Malente und zurück.
Wer sich die Doku nicht reinziehen will, hier die Zusammenfassung:

Hinfahrt überwiegend Landstraße (11,669 kWh/100 km), Rückfahrt überwiegend Autobahn (14,334 kWh/100 km bei meistens 106 km/h):

Zum Vergleich die Fahrt im März mit meinem 180-PS-Diesel:
5,5 Liter/100 km
1,469 €/Liter Diesel am 17.10.2024 beim SB-Markt PB
823,389 km
Kein Tankstopp
Tempomat 130 km/h, wo möglich
66,53 € für 45,29 Liter Diesel
120,0 kg CO2
Die Rückfahrt dauerte 4 Stunden und 23 Minuten und somit 2 Stunden und 35 Minuten weniger als mit dem Spring. Auf der Landstraße wäre der Diesel nicht schneller gewesen,
dafür hätte er aber 1 Stunde Ladezeit eingespart.

Mein Fazit:
Der Preisunterschied ist sehr gering: 11,26 € Mehrkosten beim Diesel.
Dafür hat der Diesel 80,2 kg mehr CO2 in die Luft geblasen.
Die Reisezeit mit dem Diesel ist auf der Autobahn deutlich kürzer, da etwas schneller zu fahren und keine Tank- bzw. Ladestopps notwendig sind. (zumindest bis 1.100 km)
Längere Strecken Landstraße sind mit beiden Antriebsvarianten eine Qual.
Auf der Autobahn ist der Spring selbst bei 106 km/h sehr laut (Wind und Reifen), da
müsste ich mit meinem Diesel schon jenseits der 200 km/h fahren.

Für mich gehört der Spring in die Stadt und in das nähere Umland, da
ist er ideal und schlägt meinen Diesel in jeder Hinsicht um Längen.

Weite Strecken sind für mich mit dem Spring eine Zumutung, so als ob
ich mit einem 5-PS-Außenborder den Atlantik überqueren wollte.

Positiv hat mich die Ladeleistung überrascht, allerdings war das
Wetter auch optimal.

 

[Mo635]

Bezüglich der Lautstärke kann ich nur wärmstens die zusätzlichen Gummidichtungen an den Türen empfehlen. Es ist wie Tag und Nacht auf der Autobahn.