Gestern bin ich etwa 700km mit dem Spring gefahren auf der Strecke Ochsenhausen-Hof-Ochsenhausen. Es war meine erste längere Fahrt, bei der ich mehrmals unterwegs "tanken" musste.
Die erste Überraschung gab's gestern morgen. Vorgestern Abend habe ich das Fahrzeug mit meinem Ladeziegel zu 100% voll geladen beginnend bei etwa 25°C und endend bei etwa 20°C. Beim Start gestern morgen bei 11°C zeigte das Fahrzeug 100% und 252km, was mich sehr gefreut hat. Gefahren bin ich zumeist auf der Autobahn mit 100km/h, lediglich beim Überholen von LKWs habe ich kurz beschleunigt auf 115 bis 125km/h. Welche Überraschung, als sich abzeichnete, dass mit etwa 190km wohl Schluss sein dürfte. Aber gut: dann halt öfters "tanken" als geplant. Laut Anzeige bin ich auf der Gesamtstrecke mit 12,5kw/h auf 100km gefahren.
Die gammeligen CCS Ladesäulen in den Schmuddelecken der Autobahnraststätten haben alle problemlos funktioniert. Die schicken 300kw Ladesäulen ('s waren halt keine schwächeren in der Nähe) von Allegro haben mich zwei Mal im Stich gelassen, weil sie den Ladevorgang abgebrochen haben. Andere eFahrer unterwegs bestätigten dieses Verhalten und nannten Allegro "Aggro". Mein Fazit hieraus ist, dass ich mich so proviantieren werde, dass ich mich nicht von der Ladesäule entfernen muss.
Besonders auf den Autohöfen sind die Ladesäulen sehr gut versteckt - die hätte ich ohne Hilfe NIE gefunden. Geholfen beim Finden hat mir die App mobility+ von ENBW, wo ich auch Kunde bin. Das Anschließen an die Ladesäule per App hat prima geklappt, wenngleich ich gerne wieder auf die Ladekarte zurückgreife, weil mir die Handhabung besser gefällt (die hat meine Frau für ihren neuen Spring gebraucht; zu dessen Abholung waren wir nach Hof unterwegs). Es gab einen Autohof, der hatte gar keine CCS Ladesäulen, vermutlich weil der nächste Rasthof ganz in der Nähe war.
Weil ich etwas ängstlich bezüglich der Stromreserven war, habe ich wohl mindestens zwei Mal mehr geladen als nötig. Für mich galt und gilt "sicher ist sicher". Das hat mich natürlich zusätzliche Zeit gekostet. Nächstes Mal werde ich etwas mutiger sein, jedoch aus Zeitgründen IMMER nur auf 80% aufladen, es sei denn, ich treffe beim Laden einen netten Fahrer, mit dem ich gut quatschen kann.
Fazit dieser Fahrt: alles hat prima geklappt, jedoch muss ich bedeutend mehr Zeit einplanen, als ich ursprünglich vorgesehen habe. Neben der reinen Fahrzeit in diesem Fall statt der geplanten vier Stunden Ladezeit vermutlich sechs bis acht.
Demnächst plane ich eine Fahrt in die Normandie, ein Weg sind etwa 1.400km. Für die An- und Rückreise nehme ich mir je drei Tage Zeit mit Übernachtung - schön, dass ich mir das als Rentner leisten kann. Wenn diese Reise klappt, werden wir im kommenden Jahr "im Tross" mit zwei Springs dorthin in den Urlaub fahren.