Ich habe mal ein paar Daten ausgewertet, die ich während meiner 1400km-Langstrecke sammelte.
Das ganze ist natürlich nur
eine Momentaufnahme an
einem Fahrzeug und daher vielleicht nur mäßig repäsentativ. Aber als Anhalt kann man das wahrscheinlich gut nutzen.
Mich interessierte:
- ab welcher Akkutemperatur wird bei DC-Ladungen die Leistung gedrosselt?
- ab welchem Leistungstransfer in/ aus dem Akku steigt dessen Temperatur?
Das sollte dazu dienen, eine gewisse Ladestrategie auf Langstrecken zu etablieren.
Meine Erkenntnisse (Außentemperaturen 19-26°C, trockene Witterung, kaum Wind)
- bei einem Durchschnittsverbrauch von 11kW und ca. 95-100km/h Fahrtwind sinkt die Akkutemperatur langsam (~4°C/h bei moderaten Außentemperaturen)
- bei einem Ladevorgang von 12,5kW bleibt die Akkutemperatur nahezu konstant (entspricht ~105km/h bei Fahrt)
- bei einer Ladung mit durchschnittlich 24kW steigt die Akkutemperatur in einer halben Stunde um 7°C
- ab einer Akkutemperatur von 34°C wird die Ladeleistung mäßig gedrosselt (23kW) und knickt ab 44°C auf 13kW ein.
- beeindruckend: über Nacht draußen abgestellt (10h) kühlte der Akku von 42°C nur auf 29°C ab. Also ca. 1,3°C/h
Mein Fazit:
Wenn man bei sommerlichen Temperaturen eine lange Strecke (>2 DC-Ladungen) plant, sollte man tunlichst Durchschnittsgeschwindigkeiten >105km/h meiden - oder eine Ladung während einer langen Pause an einer AC-Säule durchführen.
Spätestens nach zwei DC-Ladungen mit jeweils ~16-20kWh bringt man die Wärme nicht mehr ausreichend aus dem Akku heraus.
Während einer längeren AC-Ladung mit 7kW kann der Akku wieder etwas abkühlen (und wird vor allem nicht wärmer!)
Also: bei einem Durchschnittsverbrauch von ~11kWh/ 100km kommt man gut 500km weit, ohne durch die AkkuTemperatur limitiert zu werden (Start mit vollem Akku und zwei DC-Ladungen mit je 16-20kWh, Ankunft mit 20-30%).