@malu76 :
Vorab Entschuldigung für den viel zu langen Text…
Mit „ineffiziente Speicher sind ok“ ist sicher gemeint, das man bei deutlicher Überproduktion von erneuerbarer Energie diese dennoch sinnvoll nutzen kann … bevor man Windräder oder PV-Großanlagen vom Netz nimmt, sollte die Energie genutzt werden.
Die Anlagen altern überwiegend kalendarisch und verursachen durch Wartung kontinuierlich Kosten.
Also sollten die idealerweise auch kontinuierlich laufen.
Du hast ja ebenfalls eine PV-Anlage und bemängelst, das sie im Sommer eher zu viel und im Winter zu wenig Strom produziert.
Eine gute Strategie ist dennoch, die Anlage etwas über den Bedarf hinaus zu planen.
Dadurch hast Du in den 1-2Wintermonaten immerhin ein wenig mehr Ertrag und in den 2-3 Übergangsmonaten reicht es dann.
Bei mir klappt’s zumindest.
Im Sommer hat man dann natürlich mehr Überschuss und stellt sich die Frage „Was mache ich damit?“
Und da kommen dann die energiehungrigen Geräte und „ineffiziente Speicher“ an den Start.
Im Privathaushalt ist das bei uns zb eKfz vom Freund laden (dafür kann ich im Winter bei ihm laden), massig Zeug einkochen, Eiswürfelbereiter für befreundetes Restaurant läuft durch, der Spring wird als ineffizienter (50%) Speicher für Nacht-Grundstrom genutzt, Warmwasser mit Strom erzeugt usw.
Im Sommer ist unser Stromverbrauch fast doppelt so hoch wie im Winter.
Wenn Du dieses Verhalten nach nur einem Jahr meiner persönlichen Erfahrung und Entwicklung auf einen Staat überträgst, kannst Du von Entwicklungen ganz anderer Dimensionen ausgehen.
Was wäre zb, wenn bei einem „deutlich über den Bedarf hinausgehenden Ausbau der Erneuerbaren“ die Stromkosten dem Angebot angepasst würden?
Dann könnte bei Großabnehmern eine kWh Strom im Dezember vielleicht 30Cent kosten… im Juni aber nur 3-5Cent.
Wie reagierte die Wirtschaft darauf?
Sie würden eventuell einen Teil ihrer energieintensiven Produktion auf die Monate März-Oktober konzentrieren .
Sie würden wahrscheinlich in diesen Monaten auch (ineffizient) Elektrolyse betreiben, alte Zechen würden mit RedoxFlow-Speichern geflutet, wärmehungrige Schwimmbäder laden mit 50-100MWh einen Solespeicher auf und was auch immer.
Und auch Haushalte ohne eigene PV würden bei einem Sommer-Winter-Preisgefälle im Sommer mehr Strom verbrauchen.
Vielleicht gäbe es dann eCarSharing-Flotten, die im Sommer nahezu ausgebucht sind und die Winterflaute wird dann zur Wartung genutzt.
Wenn Firmen nachhaltig sicheres Einsparpotential und/ oder Gewinnmöglichkeiten erkennen, legen sie los.
Da darf man echt nicht immer nur Probleme sehen.