Vampir-Verluste

[Hans]

Da der SpringAkku über aktives Balancing verfügt, kann man den Prozess eigentlich grob am ehesten mit einer kommunizierenden Röhre zwischen Flüssigkeitsbehältern vergleichen:

Also zwei Regenfässer, das eine Fass eher schmal mit geringem Volumen (=schlechtere Zelle, geringe Kapazität), das andere mit größerem Durchmesser (=gute Zelle).
Gefüllt werden beide gleichzeitig.
Aber von der dünnen Tonne läuft während des Füllens immer ein wenig zur dicken Tonne rüber und während des Entleerens immer ein wenig in die umgekehrte Richtung.

Der "Füllstand" bleibt beim SpringAkku stets sehr konstant.
Nur wenn man den Akku maximal belastet (Vollgas oder mit 32kW laden) ist eine maximale Differenz der Einzelspannungen von 0,02-0,03V zu sehen (was auch sehr gering ist)
Sobald die maximale Belastung wieder eingestellt wird, geht die Differenz wieder auf 0-0,01V zurück.

 

[Maniac]

Mein My22 ist der “lebende” Beweis:

Seit 6 Monaten wird täglich die 12 Volt Batterie im abgestellten Fahrzeug nachgeladen. Vermutlich um den Bremsdruck aufrechtzuerhalten. Das führt zu täglichen Verlusten zwischen 3-5%.
Sämtliche Versuche des Autohauses das abzustellen sind gescheitert. Man war auch nicht wirklich bemüht…

Ich habe den Vorgang nun meiner Rechtsschutzversicherung übergeben. Ein Anwalt ist bereits tätig.
Mal sehen wie es ausgeht.
Die Haltefrist läuft Heiligabend aus, so dass mir zum Glück die 6000€ sicher sind.
Schade, der Spring ist eigentlich ein toller Wagen der Spaß macht. Aber (oft) ohne Heizung und Klima und mit leerem Akku nach ca 30 Tagen ohne einen einzigen Kilometer gefahren zu sein macht er für mich keinen Sinn…

@Transit16 hast du mitlerweile was errichen können wegen den hohen Akku Verlust?

 

[Transit16]

Nein. Angeblich gehört das so und entspricht dem heutigen Stand der Technik. Auch Versuche, mich über einen Rechtsanwalt gütlich mit dem Autohaus zu einigen sind gescheitert. Die lassen es eiskalt auf eine Gerichtsverhandlung ankommen, wozu ich keine Lust habe.
Ich könnte den Spring über „wir kaufen dein Auto.de“ für 13.000€ , (also ohne Verlust) verkaufen, hab aber keine Lust. Irgendwie ist er mir doch ans Herz gewachsen .
Es hilft ungemein, nicht täglich Buch über die Ladeverluste zu führen.
Ich hab jetzt auch die Werkstatt gewechselt. Am 9. Februar versucht die sich an meinem Spring. Vielleicht bringt in Zukunft ja doch ein Softwareupdate die Lösung.

 

[Tom ate]

Nur damit ich es auch verstehe: Die 12V-Batterie kann es nicht sein? Die wurde getauscht, und die kontinuierlichen Verluste blieben?

 

[Transit16]

Ja

 

[Springreiter]

Vorgestern habe ich meinen Spring nach 46 Tagen Standzeit (~ 1,5 Monate) wieder
in Betrieb genommen und wie unter #169 versprochen hier mein Bericht:

Aufgefallen ist, dass der Spring während der Standzeit keine Verbindung
zum Server aufbaut. Erst nachdem ein Familienmitglied am 18.01.2023 die
Tür geöffnet und wieder verschlossen hat wurde einmalig eine Verbindung
zum Server aufgebaut.

Hier die Ladezustände und Standverluste:

25.12.2022 13:18 55% 14,740 kWh (abgestellt und auf 55% geladen)
18.01.2023 11:37 43% 11,524 kWh = 5,583 Watt je Stunde
09.02.2023 14:27 41% 10,988 kWh = 1,987 Watt je Stunde

Die Temperatur lag in dieser Zeit bei 0 bis +7 Grad in der Garage.

Am 09.02.2023 habe die 12-Volt-Batterie gemessen: 12,4 Volt zwischen den
Batteriepolen und auch 12,4 Volt zwischen Pluspol und K-Masse.

Was sagt mir das? Ich kann meinen Spring ohne Probleme 2 bis 3 Monate parken
ohne eine Tiefentladung befürchten zu müssen.

 

[Rainer K.]

Vorgestern habe ich meinen Spring nach 46 Tagen Standzeit (~ 1,5 Monate) wieder
in Betrieb genommen und wie unter #169 versprochen hier mein Bericht:

Aufgefallen ist, dass der Spring während der Standzeit keine Verbindung
zum Server aufbaut. Erst nachdem ein Familienmitglied am 18.01.2023 die
Tür geöffnet und wieder verschlossen hat wurde einmalig eine Verbindung
zum Server aufgebaut.

Hier die Ladezustände und Standverluste:

25.12.2022 13:18 55% 14,740 kWh (abgestellt und auf 55% geladen)
18.01.2023 11:37 43% 11,524 kWh = 5,583 Watt je Stunde
09.02.2023 14:27 41% 10,988 kWh = 1,987 Watt je Stunde

Die Temperatur lag in dieser Zeit bei 0 bis +7 Grad in der Garage.

Am 09.02.2023 habe die 12-Volt-Batterie gemessen: 12,4 Volt zwischen den
Batteriepolen und auch 12,4 Volt zwischen Pluspol und K-Masse.

Was sagt mir das? Ich kann meinen Spring ohne Probleme 2 bis 3 Monate parken
ohne eine Tiefentladung befürchten zu müssen.

Anhang anzeigen 7852

Cool
Damit hast Du den ultimativen Beweis erbracht, dass MY22 die 12V Batterie im Stand nachlädt.

Ich hatte mal bei eingeschalteter Datenübertragungstaste den Ruhestrom bei eingeschlafenem Fahrzeug grob mit einer Stromzange an der 12V Batt. gemessen. Der lag bei ca. 300 mA. Macht über die Zeit von 46 Tagen ungefähr 4kWh.
Schätze also, dass das meiste für's Nachladen draufging.

 

[Bender]

Was sagt mir das? Ich kann meinen Spring ohne Probleme 2 bis 3 Monate parken
ohne eine Tiefentladung befürchten zu müssen.

da das Nachladen ja Absicht ist glaube ich nicht, dass er das Spiel treibt bis er bei 0% angekommen ist. Schätze mal, dass er ab z.B. 20% nicht mehr nachlädt - um den HV-Akku zu schützen...

 

[Gast1873]

Cool
Damit hast Du den ultimativen Beweis erbracht, dass MY22 die 12V Batterie im Stand nachlädt.

dessen bin ich mir sicher, daher setze ich dies voraus.

Aaaaaber, irgendwie verstehe ich hier den Beweis nicht:
- in 46 Tagen beträgt die Verlustleistung 14,740 kWh - 10,988kWh, somit 3,752 kWh
- setze ich nun deine 0,3A Ruhestrom zu Grunde, kämen da bereits 3,974 kWh heraus.
- im Ergebnis gab es hier keine Nachladung, zumindest keine Verluste dadurch, sondern reine Ruhestromverluste

Wo ist mein Denkfehler, oder liege ich richtig das dieser Langzeittest nicht das Nachladen beweist?

 

[Rainer K.]

dessen bin ich mir sicher, daher setze ich dies voraus.

Aaaaaber, irgendwie verstehe ich hier den Beweis nicht:
- in 46 Tagen beträgt die Verlustleistung 14,740 kWh - 10,988kWh, somit 3,752 kWh
- setze ich nun deine 0,3A Ruhestrom zu Grunde, kämen da bereits 3,974 kWh heraus.
- im Ergebnis gab es hier keine Nachladung, zumindest keine Verluste dadurch, sondern reine Ruhestromverluste

Wo ist mein Denkfehler, oder liege ich richtig das dieser Langzeittest nicht das Nachladen beweist?

Die 12V Batterie hatte noch 12,4 Volt!
Ich kenne jetzt nicht genau die Kapazität der 12V Batterie und setze mal 40Ah an.
Das wären dann ca. 0,5 KWh Kapazität.
Wenn man mit 300mA entlädt, wäre die Batt. spätestens nach 6 Tagen tot ohne Nachladung.

 

[Gast1873]

Die 12V Batterie hatte noch 12,4 Volt!
Ich kenne jetzt nicht genau die Kapazität der 12V Batterie und setze mal 40Ah an.
Das wären dann ca. 0,5 KWh Kapazität.
Wenn man mit 300mA entlädt, wäre die Batt. spätestens nach 6 Tagen tot ohne Nachladung.

logische Schlußfolgerung.....nur das die Kapazitätsverluste der HV-Batterie über die gesamte Standzeit von 46 Tagen nicht belegt das hier ein Anteil vom Verlust in die Nachladung geflossen ist, wenn wir anderen Beiträgen zur Stromaufnahme im Nachladefall Glauben schenken, da dieser doch deutlich höher gewertet werden müsste.

 

[Gast995]

Durchforste mal googel nach Vampier Verlusten , die gibts bei fast jeden e Auto
Genau das die herstellerangaben zum Verbrauch nicht stimmen und in Wirklichkeit höher ist

 

[Tom ate]

logische Schlußfolgerung.....nur das die Kapazitätsverluste der HV-Batterie über die gesamte Standzeit von 46 Tagen nicht belegt das hier ein Anteil vom Verlust in die Nachladung geflossen ist, wenn wir anderen Beiträgen zur Stromaufnahme im Nachladefall Glauben schenken, da dieser doch deutlich höher gewertet werden müsste.

Was wissen wir:
- Die 12V Batterie muss immer wieder nachgeladen worden sein, da sie sonst nach den 46 Tagen Standzeit tiefentladen gewesen wäre.
- Der Ruhestrom beträgt bei eingeschaltener Datenverbingung 300mA, was über 46 Tage Standzeit 4kWh entspricht.
- Die HV-Batterie hatte nach der Standzeit 3,75kWh verloren.

Für mich wird da schon ein Schuh draus:
Die Datentaste war ja aus, also weniger als 300mA Ruhestrom, und die HV-Batterie hat über die 12V-Batterie den verbrauchten Ruhestrom nachgeladen. Außerdem wird die 12V-Batterie am ersten der 46 Tage mehr als 12,4V gehabt haben. Passt!

 

[Gast1873]

bin mir ebenso sicher das die 12V Batterie tiefentladen wäre, ohne Nachladung.....dennoch stimmt dieser Test nicht mit vorherigen Annahmen überein, was die Leistungsaufnahme während eines Nachladevorgangs betrifft, denn diese wurde bisher deutlich höher bewertet (DC-DC Wandler, nebst Kühlwasserpumpe und evtl. andere Verbraucher beim Aufwachen des/r Steuergeräte/s). Würden wir die bisherigen Annahmen zu Grunde legen, wäre der Verlust deutlich höher ausgefallen.
Daher freue ich mich über das Ergebnis dieses Tests, denn dieser bestätigt aus meiner Sicht keinen, wie bisher überbewerteten Verlust, beim MY22, durch die Batterienachladung

 

[Rainer K.]

bin mir ebenso sicher das die 12V Batterie tiefentladen wäre, ohne Nachladung.....dennoch stimmt dieser Test nicht mit vorherigen Annahmen überein, was die Leistungsaufnahme während eines Nachladevorgangs betrifft, denn diese wurde bisher deutlich höher bewertet (DC-DC Wandler, nebst Kühlwasserpumpe und evtl. andere Verbraucher beim Aufwachen des/r Steuergeräte/s). Würden wir die bisherigen Annahmen zu Grunde legen, wäre der Verlust deutlich höher ausgefallen.
Daher freue ich mich über das Ergebnis dieses Tests, denn dieser bestätigt aus meiner Sicht keinen, wie bisher überbewerteten Verlust, beim MY22, durch die Batterienachladung

Meine gemessenen 300mA Ruhestrom sind sicher auch fehlerbehaftet:
Die Messung habe ich lediglich mit einer Strommesszange an der Masseleitung der Batterie durchgeführt.
Dazu habe ich gewartet bis das Fahrzeug einschlief. Durchaus auch möglich, dass dieser Ruhestrom schwankt oder nur periodisch auftritt. Dies konnte ich nicht prüfen.

@Tom ate:
Dachte die Datenübertragung beim Test von @Springreiter war an...

 

[Springreiter]

Ja, die Datenübertragung war die gesamte Standzeit an, wurde jedoch nur einmal am 18.01.2023 genutzt.
Die App zeigte immer den Stand vom 18.01.2023 an.

Eine Sache finde ich merkwürdig:
Zwischen dem 25.12.2022 und dem 18.01.2023
war der Verlust deutlich höher als zwischen
dem 18.01.2023 und dem 09.02.2023.

Meine Vermutung: am 25.12.2022 habe ich dem Spring von
16% auf 55% aufgeladen und danach könnte das BMS die
Zellen ausbalanciert haben.

 

[Rainer K.]

Zwischen dem 25.12.2022 und dem 18.01.2023
war der Verlust deutlich höher

In diesem Zeitraum war aber auch eine hohe Temperaturdifferenz...

Merkwürdig ist es trotzdem...

 

[Tom ate]

@Tom ate:
Dachte die Datenübertragung beim Test von @Springreiter war an...

Stimmt. Tschuldigung. Hatte ich falsch gelesen gehabt.

 

[Tom ate]

Ja, die Datenübertragung war die gesamte Standzeit an, wurde jedoch nur einmal am 18.01.2023 genutzt.
Die App zeigte immer den Stand vom 18.01.2023 an.

Eine Sache finde ich merkwürdig:
Zwischen dem 25.12.2022 und dem 18.01.2023
war der Verlust deutlich höher als zwischen
dem 18.01.2023 und dem 09.02.2023.

Meine Vermutung: am 25.12.2022 habe ich dem Spring von
16% auf 55% aufgeladen und danach könnte das BMS die
Zellen ausbalanciert haben.

Eine mögliche Erklärung/Hypothese wäre:
- Der "echte" Ruhestrom, also lange nach dem letzten Aufwecken, ist signifikant niedriger als 300mA.
- Daher wurde die Batterie doch nicht so oft nachgeladen, ggf. in dem 2. Testzeitraum gar nicht mehr.
- Die Ladeverluste sind doch so hoch wie befürchtet, daher ca. 4kWh HV-Verbrauch, obwohl nur z.B. ca. 2 kWh für Ruhestrom draufgegangen sind.

 

[-dP-]

Heißt einer der Vampire "Plaste"?

Akkus: Warum sich Lithium-Ionen-Batterien selbst entladen

Ein Zersetzungsprodukt von PET-Folien wirkt als Redox-Shuttle und sorgt für langsame, aber stete Selbstentladung von Lithium-Ionen-Batterien.

www.heise.de